Die Lego A/S (auch The LEGO Group, Eigenschreibweise: LEGO) ist ein dänisches Unternehmen mit Sitz in Billund und gehört zu den drei größten Spielzeugherstellern der Welt nach Erlös. Es ist am bekanntesten für die Minifiguren und Bausteine, die es produziert.
LEGO ist der Hersteller der Sets zu den Themenwelten Ninjago und Ninjago: Aufstieg der Drachen, die auf die gleichnamige TV-Serie und Nachfolger-Serie basieren. Neben Ninjago existieren noch viele weitere Themenreihen. Auch zum unkanonischen Film The LEGO Ninjago Movie erschienen Sets.
Geschichte[]
Das Unternehmen wurde 1932 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen zunächst zur Herstellung von Holzspielzeug gegründet. 1934 erfand er den Namen Lego als Abkürzung für „leg godt“, dänisch für „spiel gut“. Vermutungen, der Name sei vom lateinischen lego (ich lese, ich sammle) hergeleitet, werden vom Hersteller bestritten.
1947 kaufte LEGO die ersten Kunststoff-Spritzgussmaschinen. Zunächst wurden zum Beispiel Rasseln hergestellt.
1949 wurden Bausteine eingeführt, die den heutigen Steinen bereits ähnelten. Anfänglich nannte Christiansen seine Spielsteine „Automatic Binding Bricks“. Es handelte sich um farbige Kunststoff-Quader aus Celluloseacetat, deren Oberseiten, wie bei den heutigen Steinen, mit Noppen besetzt waren. Die Unterseite war jedoch völlig hohl, was dazu führte, dass mit diesen Steinen gebaute Modelle nicht besonders stabil waren. Dieses Problem wurde beseitigt, indem in die Unterseite der Steine Röhren integriert wurden. Das ermöglichte außerdem, dass die Steine auch seitlich versetzt aufeinander gesteckt werden konnten. Dieses Kupplungsprinzip wurde am 28. Januar 1958 zum Patent angemeldet, das 1978 auslief.
Das britische Unternehmen Kiddicraft, gegründet 1932 von Hilary Page, hatte prinzipiell baugleiche Spielzeugsteine aus Kunststoff bereits ab Ende der 1930er Jahre produziert. Lego übernahm das Design, nachdem es Muster des englischen Fabrikats erhielt. Da Kiddicraft nur das Patentrecht in Großbritannien erworben hatte, konnte Lego das Produkt international vertreiben. Nach dem Tod von Hilary Page 1957 liefen dessen Patente in Großbritannien bald aus; Lego erwarb 1981 alle Patentrechte des Unternehmens Kiddicraft.
Von 1955 bis 1968 produzierte Lego – ab 1958 auch in einem Werk in Hohenwestedt (Schleswig-Holstein) – Modellfahrzeuge aus ABS-Kunststoff mit Rädern und Achsen aus Metall. Die Modelle wurden realen Vorbildern im Maßstab 1:87 (Nenngröße H0) nachempfunden. Die Serien umfassten 13 PKW- und drei VW-Transporter-Modelle in transparenten Garagen, zwei verschiedene Lastwagen-Typen (Bedford A und Mercedes-Benz Kurzhauber) mit verschiedenen Aufbauten, sowie Zubehör wie Zweiräder, Tankstelle, Verkehrsinsel, Bäume, Straßenleuchten und Verkehrszeichen, die in den letzten Jahren auf die Lego-Noppen steckbar waren. Passende Gebäude konnten aus den bereits vertriebenen Bausteinen gebaut werden, ergänzbar durch weitere Elemente wie Garagentor und spezieller Grundplatte.
Ab 1996 war der Legostein vom Deutschen Patent- und Markenamt als Marke eingetragen. Dagegen gingen mehrere Wettbewerber vor. Am 16. Juli 2009 bestätigte der Bundesgerichtshof in letzter Instanz die vom Bundespatentgericht ausgesprochene Löschung der Marke. Im Interesse der Allgemeinheit müssten Formen vom Markenschutz freigehalten werden, deren wesentliche Merkmale eine technische Funktion erfüllten. Die Noppen auf der Oberseite des Spielsteins seien Teil des für Lego typischen Klemmsystems und hätten damit ausschließlich eine technische Funktion, urteilte der Bundesgerichtshof. Entsprechend urteilte am 14. September 2010 auch der Europäische Gerichtshof.
Die Methode des Einzapfens wurde von den bereits im 19. Jahrhundert bekannten, aus Steinmehl gepressten Ankerbausteinen (siehe Anker-Steinbaukasten) übernommen und von Lego auf ein 8-mm-System auf Plastikbasis übertragen. Diese Bauweise setzte sich durch und wird noch immer verwendet.
Außer den Standard-Legosteinen machte die Familie Christiansen verschiedene Experimente und entwickelte Alternativen zu Lego. Ab 1967 wurde Modulex für Architektenbüros produziert: Die Steine hatten die Ur-Form mit der hohlen Unterseite, hatten 5/8 der Größe der originalen Legosteine und waren somit nicht kompatibel. Außer maßstabsgetreuen Modellen wurden aus diesen Steinen Hinweis- und Infotafeln hergestellt, beispielsweise für Krankenhäuser. Mitte der 1950er Jahre wurde von Ole Kirk Christiansens Sohn Gerhardt Kirk das Unternehmen BILOfix gegründet, das neben Holzspielzeug auch eine Art Werkzeug-Baukastensystem herstellte.
Die Produktpalette von Lego wurde ständig erweitert, etwa um Platten und Schrägdach-Teile, später um Räder, transparente Steine und Figuren. So gibt es Tausende verschiedener Bauteile (Stand März 2013: ca. 78.000 verschiedene Bauteile bei 96 Farben, wobei nicht jedes Bauteil in allen Farben gefertigt wird). Nach wie vor können alle auf irgendeine Weise miteinander kombiniert werden.
Im Jahr 2003 machte das Unternehmen erhebliche Verluste (etwa 180–190 Millionen Euro). Zurückgeführt wurde das auf fatale Fehler im Management, das die klassischen Kinderthemen aufgab, beispielsweise den eingeführten Markennamen Duplo und das klassische Thema Legoland (Stadt). Der Verkauf von Star-Wars- und Harry-Potter-Produkten, die als Modethemen ins Programm genommen wurden und zuerst erfolgreich waren, stagnierte. Als „Rettung“ von Lego erwies sich die von vielen erwachsenen Lego-Fans als nicht Lego-typisch angesehene Bionicle-Serie. Ein Produkt dieser Serie kam unter die zehn meistverkauften Weihnachtsgeschenke in den USA.
Als Reaktion auf die Verluste wurde eine Rückkehr zu bewährten Themen versucht. Wirtschaftlich sichtbare Erfolge zeigten sich bereits im ersten Quartal 2005, als die Verluste auf 13,2 Millionen Euro reduziert werden konnten. 2006 wurden die Produktionsstätten in der Schweiz (Lego Produktion AG) sowie die Distributionszentren in Billund, Hohenwestedt, Flensburg, Dunkerque und Lyon geschlossen und nach Tschechien verlegt. Die deutsche Hauptverwaltung zog von Hohenwestedt nach München um. Jørgen Vig Knudstorp, ehem. Geschäftsführer der Lego A/S Einen Umschwung brachte Jørgen Vig Knudstorp. Sein Ansatz war: zurück zum Kerngeschäft. Dazu gehörte die Reduktion der über 14.000 Teile auf weniger als die Hälfte (Lego-Sets bestehen zu rund 70 Prozent aus Standardteilen), Wiedereinführung von Duplo und ein klassischeres Redesign der Sets.
In jüngerer Zeit mehren sich die Kritiken an den sich im Verkaufskonzept manifestierenden Geschlechter-Stereotypen, wie im Fall der Mädchen-Produkte-Reihe „Friends“ (mit deutlich höherem Anteil an Pink und Lila unter den Farben).
Im Jahr 2016 wurde der Konzern in Deutschland durch das Bundeskartellamt zu einer Vertragsstrafe in Höhe von 130.000 Euro verurteilt. Die deutsche Tochter des dänischen Spielwarenherstellers hatte gegen das Verbot der vertikalen Preisbindung verstoßen.
Kjeld Kirk Kristiansen, der Enkel des Firmengründers, hält gemeinsam mit seinen drei erwachsenen Nachkommen 75% der Aktien.
Quelle[]
Geschichte (von Wikipedia verwendet): https://de.wikipedia.org/wiki/Lego
Trivia[]
- Der Firmenname „LEGO“ leitet sich von den dänischen Wörtern leg und godt ab, was übersetzt „gut spielen“ bedeutet.